Bauzeit: 1968 - 1976
Produktionsmenge: ca. 850 Einheiten
Produktionsort: Inland

Anton Schlüter gründete im Jahr 1899 eine Reparaturwerkstatt in München für Brauerei- und Druckereimaschinen. 1905 begann Schlüter mit der eigenständigen Entwicklung und Herstellung von Benzinmotoren. 1911 wurde das Zweigwerk in Freising eröffnet, dort wurden Benzin- und Glühkopfmotoren produziert. Die Motorenpalette erstreckte sich bereits auf Motoren von 2 bis 300 PS und kamen insbesondere in Kleinkraftwerken, Schiffen und in der Landwirtschaft zum Einsatz. Ab 1921 wurden auch Dieselmotoren angeboten.
Ab 1937 begann Schlüter mit der Produktion von Zugmaschinen für den landwirtschaftlichen und auch für den Straßeneinsatz. Bis zum kriegsbedingten Produktionsverbot für Dieselschlepper entstanden von 1937 bis 1942 ca. 1.000 Schlüter Zugmaschinen, bis zum Kriegsende wurden daraufhin noch Holzgaszugmaschinen produziert.

Das Werk in München wurde im Krieg vollständig zerstört, in Freising waren bis auf das Werk III die Anlagen ebenfalls weitestgehend nicht mehr nutzbar.
Ab 1947 wurde im Werk III in Freising die Schlepperproduktion wieder aufgenommen.
Mitte der fünfziger Jahre wurde das Portfolio überarbeitet, die neuen Modelle werden heute der „zweiten Generation“ zugeordnet.
Ab Mitte der sechziger Jahre wurden die Modelle der „dritten Generation“ eingeführt, erstmals waren jetzt Schlepper mit Allradantrieb verfügbar. Mit der dritten Generation wurde ebenfalls die markante Zweifarblackierung in Rot-Silber aller Schlüter Zugmaschinen eingeführt.
Der Rezession auf dem deutschen Landmaschinenmarkt begegnete Schlüter erfolgreich mit der Spezialisierung auf schwere und schwerste Zugmaschinen. So war Schlüter der erste deutsche Hersteller welcher Motorleistungen über 100 PS anbieten konnte. Ab 1966 wurde ein umfangreiches Programm der „Super“ Typen eingeführt. Die Spitze dieser Modellpalette stellte der Super 2000 T/TV mit aufgeladenem Reihen-Achtzylindermotor und einer Leistung von 165 PS.
Ende 1993 wurde die Schlüter Produktion nach ca. 75.000 produzierten Einheiten eingestellt.

Das Modell Super 850 bzw. Super 850V wurde insgesamt von 1968 bis 1976 angeboten. Zunächst war das Modell bis auf einen auf eine höhere Leistung eingestellten Motor baugleich zum Modell 750.
Über die genannte Bauzeit wurden die 850 Modelle insgesamt mit vier Motorvarianten mit Leistungen zwischen 85 und 90 PS aus ca. 6.500 cm³ Hubraum angeboten.
Insgesamt wurden ca. 430 Einheiten produziert.

Die Schlüter Modelle dieser Generation stehen heute für den Beginn des Großtraktorenbaus - ein Marktsegment, das bis heute mit der Firma Schlüter in Verbindung gebracht wird.
Aber auch für einen Wettlauf in einem hart umkämpften Markt der „Super-Schlepper“ welcher in Motorleistungen von 500 PS und Fahrzeugen gipfelte, deren Größenordnung für die meisten landwirtschaftlichen Betriebe im Inland und auch im nahegelegenen Ausland schlicht eine Nummer zu groß war.