Bauzeit: 1955 - 1962
Produktionsmenge: ca. 16.000 Einheiten
Produktionsort: Milbertshofen

Die Firma BMW hatte in den Nachkriegsjahren ihre Motorradproduktion rasch wieder aufgenommen. Im PKW-Bereich wurde im Jahr 1951 als hochpreisiges Luxus-Fahrzeug der BMW 501 vorgestellt und 1953 der BMW 502 mit Achtzylinder-V-Motor. Gefragt waren aber in diesen Nachkriegsjahren wegen des nachlassenden Interesses an Motorrädern kleine und kostengünstige geschlossene Fahrzeuge, die die Konkurrenz schon liefern konnte. Für die Entwicklung eines eigenen Kleinwagens fehlte BMW die Zeit.
Auf dem Genfer Autosalon wurde im März 1954 von der Firma ISO ein Kleinwagen mit einem 9,5 PS-Zweitaktmotor vorgestellt, die ISO Isetta. Für dieses Fahrzeug erwarb BMW einen Lizenzvertrag für Deutschland, Österreich, Schweiz und die skandinavischen Länder. Mit dem Vertrag wurde auch vereinbart, dass BMW die Original- Karosseriepressen und Lehren zur Herstellung der Rahmen übernahm. Die ISO Isetta vom Kühlschrank- und Rollerfabrikanten Rivolta hatte als Alleinstellungsmerkmal nur eine einzige sich nach vorne öffnende Tür, die einen bequemen Einstieg ermöglichte.

Im März 1955 wurde die von BMW produzierte BMW Isetta als „Motocoupé“ vorgestellt. Im Unterschied zur ISO Isetta war sie mit einem auf Gebläsekühlung umgestellten Einzylinder-Viertaktmotor aus der R 25 motorisiert. Damit hatte die BMW Isetta 245 cm3 und leistete 12 PS. Mit einem Verkaufspreis von 2.550,- DM wurde sie schnell ein Verkaufserfolg, die angepeilten Stückzahlen von 100 Einheiten pro Tag wurden schnell überschritten. Schon 1956 wurde der Motor der Isetta durch leichte Vergrößerung von Bohrung und Hub auf 300 cm3 vergrößert und erreichte damit eine Leistung von 13 PS. Der Antrieb erfolgte bei allen Isettas über eine Kette auf die Hinterräder.
Im Jahr 1957 wurden Veränderungen an der Karosserie vorgenommen, um die bisherigen „Schönwetter-Eigenschaften“ der italienischen Vorgängerin auf die hiesigen Verhältnisse zu ändern. Die Isetta bekam jetzt dichte Schiebefenster statt der bisherigen Dreiecksscheiben und eine verbesserte Heizung. Das Faltdach (wegen der einzigen Einstiegstür als Notausgang vorgeschrieben) blieb weiterhin Vorschrift.

Bis zum Produktionsende im Jahr 1962 wurden bei BMW ca. 160.000 Einheiten der Isetta produziert, mehr als die Hälfte davon als 300-er Modell. In den Jahren 1959 und 1960 wurde eine seltene Version mit zwei eng zusammenstehenden Hinterrädern angeboten, die als Kraftrad zugelassen werden konnte.